Die Boxpalette ist mein erstes Ätzteil: Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, ein Bauteil zu ätzen. Um mit dieser Technik Erfahrungen zu sammeln, habe ich mir ein kleines Teil gesucht, welches in der Epoche III verwendet werden kann. Meine Wahl fiel auf die Boxpalette, dem Vorläufer der Gitterboxpalette. Eine einfache Zeichnung lag mir vor. Wirklich viel war das nicht.

Die technischen Daten:
Gebaut nach DIN 15142
Eigengewicht etwa 60 Kg
Tragfähigkeit 1000 Kg
Nur im Stückgutladedienst einsatzfähig

Zwei Bauformen der Boxpalette

Die erste Bauform hatte unten durchgezogene Rohre. Dies hat sich im Betrieb mit den neuen Lademitteln wie Gabelstapler und Hubwagen nicht bewährt, die Gabeln konnten nicht frei unterfahren. Die Boxpaletten waren schnell beschädigt und verschlissen.

Bei der zweiten Bauform hat man auf die durchgehenden Rohre verzichtet, nun konnten Gabelstapler und Hubwagen die Boxpalette ohne Probleme aufnehmen. Die Boxpalette sollte als Ladehilfsmittel den Stückgutverkehr vereinfachen. Sie war ein rein DB-internes Lademittel.

Hier ein schönes Bild (Foto DB) von etwa 1955 vom Einsatz der Boxpalette mit dem damals sehr neuen Gabelhubwagen. Die Pakete wurden früher alle einzeln angefaßt. Die Boxpalette brachte da schon eine Erleichterung. Hier ist schön zu sehen, daß die erste Bauform nicht optimal war wegen der unten durchlaufenden Rohre.

Das Ätzteil:

Der Zusammebau ist naturgemäß etwas fummelig, die Boxpalette ist ja auch nicht sehr groß. Es ist eine sehr scharfkantige Flachzange nötig, um die Ecken abzuwinkeln. Der Fußboden paßt nicht auf Anhieb, ein paar Feilenstriche an allen Seiten und dann gehts. Dann noch schnell vier Lötpunkte in die Ecken gesetzt und das Ding ist stabil.

Die kleinen Nasen auf der Oberseite sind vorbildwidrig und können weg. Will man aber zwei Boxpaletten übereinanderstellen, kann man die nach innen abwinkeln, dann stehen die Teile sicher.

 

 

Eine besonders schöne Gestaltung hat Marc gemacht. Auf seinem Diorama des Güterschuppens finden sich gleich mehrere Boxpaletten des AW Lingen absolut gekonnt in Szene gesetzt.
Die Bediensteten scheinen sich noch nicht ganz der Lage klar zu sein – es geht jedenfalls um die Ladungen des Boxpaletten. Herzlichen Dank an Marc für diese schöne Aufnahme!

Die Farbgebung:

Dazu mag ich noch nicht wirklich etwas sagen. Die Euro-Gitterboxen sind hellgrau lackiert. Dies würde ich auch für die Boxpalette annehmen. Den DB-Fotos nach zu urteilen, war die erste Bauform recht dunkel und die zweite Bauform heller lackiert. Schwierige Beurteilung bei Schwarz-Weiß-Aufnahmen.  Die erste Bauform der Gitterboxen (DB-interne Verwendung) wurde blau lackiert. Es ist davon auszugehen, daß die Boxpaletten auch blau waren. Mir fehlen dazu aber Informationen und Belege. Blau scheint aber richtiger zu sein, denn später (Eurogitterbox) war die graue Farbgebung ein Hinweis auf internationale Verwendbarkeit – und genau das war die Boxpalette als DB-internes Ladehilfsmittel ja nicht.

  Bauanleitung Boxpalette

Quellenangaben:

• Die Lehrmitteldias der DB stellte freundlicherweise Armin Mühl zur Verfügung
• Fachliteratur zum Thema Ladungswesen