Biegen von Ätzteilen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Ätzteile zu biegen. Generell gilt je länger die Biegekante und je dicker das Material um so schwieriger wird es.

Anlaß für die folgenden Fotos war die Frage eines FREMO-Kollegen, wie ich die kleine hintere Kante von Trittstufen biege. Und in der Tat, biegen von 0.3mm Neusilber auf eine größere Länge hat schon was. Erstmal eine Übersicht:

Alle Bauteile des AW Lingen können erstmal ohne Schneidwerkzeuge mit den Fingern aus dem Rahmen gebrochen werden. Um Teile nicht zu verbiegen kenn man sie mit einer glatten Zange etwas festhalten.

Hier die üblichen Biegevorrichtungen, z.B. erhältlich bei N-Detail oder auch via Google direkt in den USA. Diese Biegevorrichtungen eignen sich gut für kleinere Teile mit etwas mehr Auflagefläche. Gebogen wird mit den beiliegenden Klingen.

Das genaue Einspannen an der Biegekante erfolgt mit Hilfe der beiliegenden Klinge, nur so kann man die Biegekante genau treffen. Das Bauteil rutscht aber recht schnell unter dem Druck der Klinge in die Biegevorrichtung hinein. Also doch die Zangen?

Es gehen alle Zangen, wenn sie denn eine absolut glatte Innenfläche haben. Ätzteil an der Biegekante fassen und mit Hand biegen, über eine Tischkante oder eine Metallkante. Vieles geht. Nur halt bitte fest zupacken.

Das Ergebnis ist mäßig für die lange Trittstufe. Für kleinere Teile absolut ausreichend.

Nun kommt die unscheinbare Biegevorrichtung von Bergswerk zum Einsatz.

Eindeutiger Vorteil: Das mit der Klinge ausgerichtete Werkstück kann mit der Inbus-Schraube wirklich sehr fest fixiert werden. Und das ist hier von Vorteil.

Die rechte Lasche wird nun mit Kraft nach oben gehoben bis 90° erreicht sind. Ruhig auch etwas doller drücken, notfalls mit einer größeren Zange nachhelfen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mitte links die Biegung per Hand mit Zange, Mitte rechts die Biegung mit der Bergswerk Biegevorrichtung.

Es gibt noch eine weitere Methode, man ritzt mit einem scharfen Cuttermesser die Biegekante von innen mehrfach mit wenig Druck nach, dann läßt sie sich leichter biegen. Ich mache das nicht so gerne, einmal zuviel geritzt und das Teil ist durchgeschnitten…

Jeder versuche die Methode die ihm die Beste erscheint.